Escalation Fest 2023 (Electric Callboy, Swiss + Die Andern, Mehnersmoos, Rise of the Northstar, Future Palace, The Butcher Sisters) - 23.09.2023 - Rudolf Weber Arena, Oberhausen
Man gönnt sich ja sonst nix, daher für dieses Event eine Suite Karte für ca. 160€ pro Person gegönnt und mit vier Personen in Suite 4 nahe der Bühne der Rudolf Weber Arena gewesen. Der gesonderte Einlass um 15 Uhr ging fix und ab dem Zeitpunkt konnte man sich dort mit Essen und Getränken kostenlos versorgen und einen entspannten Abend bis ca. 45 min nach Veranstaltungsende (gegen 23.15 Uhr) in der Loge verbringen. War wirklich richtig, richtig gut und würde ich für einen so langen Event jederzeit wieder machen. Wenn ich bedenke, dass das Bier in der Arena allein schon 6,40€ / 0,4l kostet, ist das von Preis / Leistung wirklich sehr gut gewesen.
Doch kommen wir mal zum Programm.
Eröffnet wurde das Festival um 15.45 Uhr von
The Butcher Sisters. Die Rap-Rock-Combo mit spaßigen Texten kam direkt gut beim Publikum an und war der richtige Opener für den Abend. Nach rund 30 min war ihr Set dann schon beendet. Setlist:
Um 16.40 Uhr ging es weiter mit
Future Palace, die schon auf der Tekkno Tour Support von Electric Callboy waren. Man wusste also, was einen erwartet. Haben auch gewohnt geliefert, durch den etwas anderen Stil sprang der Funke aufs Publikum allerdings nicht so sehr über. Setlist:
Die nächste Band um 17.35 Uhr waren
Rise of the Northstar aus Frankreich. Kannte ich vorher nur von Spotify und gefielen mir dort. Waren live auch ziemlich gut, Publikum war aktiv dabei. Hat Spaß gemacht. Setlist ist bis dato nicht online, ich kannte auch zu wenig, als dass ich da hätte mitschreiben können.
Dann das erste heimliche Highlight des Abends um 18.40 Uhr:
Mehnersmoos. Deutscher Rap mit niveaulosen Texten ist ja so gar nicht meins, aber das ist einfach so dermaßen überzogen, was die beiden Langhaare auf die Bühne bringen, dass man es einfach nur feiern kann. Hätte auch niemals damit gerechnet, dass der Innenraum bei denen so voll bleibt. Dachte das nutzen viele für eine ausgiebige Pinkelpause, aber das Gegenteil war der Fall, die bis dato größte Mitmachquote des Abends. Habs gefeiert und bekomme Bir und 3 Uhr nachts immer noch nicht aus dem Kopf.
Setlist:
Den größten Slot vor Electric Callboy nahmen ab 20.00 Uhr dann
Swiss + Die Andern ein. Politisch haben die Jungs das Herz am rechten Fleck, musikalisch wandeln sie für mich zwischen Genie und Wahnsinn. Kann mit ihrem Mix aus Punk, Metal und Rap nicht so viel anfangen. Manche Lieder zünden, andere wiederum gar nicht. Der Innenraum und die Ränge waren aber gut dabei. Setlist:
Last but not least begann um 21.35 Uhr dann der Main Act:
Electric Callboy. Im Vergleich zur Tekkno Tour wurde die Setlist eigentlich nur um "Everytime we touch" ergänzt und von der Reihenfolge teils etwas anders gespielt, wohingegen "Crystals" dafür im Set fehlte. Der Song wirkte aber schon bei der Tour eher deplatziert, auch wenn ich ihn von den alten Sachen eigentlich gerne höre. Bei "Castrop X Spandau" gab es einen Gastauftritt von Kalle Koschinsky und "Best Day" ging in einen Metal Remix von "Bir" gemeinsam mit Mehnersmoos über. Die Energie, die die Band verbreitet, ist einfach überragend. Man konnte sich gar nicht nicht bewegen. Stand dem Konzert in Köln in nichts nach, wenngleich man das im Innenraum natürlich intensiver feiert als bequem vor den Sitzen in der Loge. Tat der Laune an sich aber keinen Abbruch. Bei dem kurzen Akustik-Set mit Disney-Klassiker "Let it go" sowie Backstreet Boys' "I want it that way" hatten sie zunächst Schwierigkeiten mit dem Phallusklavier, bekamen sie dann aber doch nich in den Griff. Da Gitarrist Daniel deshalb schon zu Kevin & Nico kam, was wohl so nicht geplant war, bekam er fast eine der Pyroflammen ab und sprang in letztem Moment zur Seite. Das hätte auch ins Auge gehen können. So war es ein im Nachhinein amüsanter Moment und Glück im Unglück für ihn. Setlist:
Gegen 23.15 Uhr ging die Veranstaltung zu Ende und durch die Logenkarte hatte man jetzt keinerlei Stress, sofort nach Hause zu müssen. Wenn ich bedenke, dass wir ab 15 Uhr drin waren und jetzt da noch bis 0 Uhr hätten bleiben dürfen und dafür Essen und Getränke inklusive hatten, würde ich das wirklich jederzeit wieder bei so einer langen Show machen. Käme bei dem Preis natürlich bei einem "normalen" Konzert eher nicht in Frage. Aber so kann man echt nicht meckern, zumal die normalen Karten auch schon 70€ gekostet hätten, sodass wir jetzt "nur" noch 90€ versaufen und verfressen mussten - was wir bestimmt auch taten.
Daumen hoch, wir sind 2024 - wenn es terminlich passt - wieder dabei!