Die Spiele-Industrie (Allgemeine Diskussionen)

[Khorny]

Völlig unbemerkt von der Deutschen Spielepresse gab es vor ein paar Tagen Anpassungen an Valves SSA (Steam Subscription Agreement), wo ab sofort Spieler juristisch gegen Valve aktiv werden können. Bislang musste bindend ein Schiedsgericht ersucht werden, bzw. Sammelklagen angestrebt werden, was für Verbraucher meist schlecht ist.

Das ganze geschah aber wohl nicht ganz freiwillig, sondern weil eine Anwaltkanzlei (Zaiger LLC) gezielt Sammelkläger für ihre Sache angeworben hat, und damit die Kosten für Valve in die Millionen getrieben hätte.

Ob das jetzt alles gut oder schlecht ist, lasse ich mal jeden für sich selbst entscheiden. Interessant ist, dass dies eben nicht nur künftige, sondern auch sämtliche, laufende Verfahren rückwirkend betrifft.

Wer eine solche Klage durchzieht, für den läuft es am Ende sogar auf eine Account-Löschung hinaus.

Hintergründe:

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Eine subjektive Einordnung:

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[Pingu]

Wer eine solche Klage durchzieht, für den läuft es am Ende sogar auf eine Account-Löschung hinaus.

Na, das klingt nicht sehr praktikabel. Wer will schon seinen ganzen Steam Katalog verlieren?

 

[Khorny]

Du meinst den Zugriff darauf. Gehören tut uns davon ja im Grunde sowieso nichts.*

Passend dazu:

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*GOG Versionen mal ausgenommen.

 

[Savoreth]

Naja. Ich denke da muss man schon ein wenig differenzieren. Denn egal ob Retail oder digital - ich erwerbe ja so oder so nur eine Lizenz, die ich mit einem Benutzerkonto nutze. Ich kann die Spiele bei XBox, PS oder Steam nicht ohne den dazugehörigen Account nutzen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich auf Konsole zum Starten die Scheibe einlegen muss, weil die Lizenz dort mit der Scheibe verbunden ist. Allerdings funktionieren die Spiele auch ohne Internet noch, weil sie schon vorher mit der jeweiligen Konsole verbunden wurden.

Wobei viele Retail-PC-Spiele mittlerweile drinnen auch nur einen Steam-Code haben, ich somit folglich Retail eine digitale Version erworben habe. Der einzige wirkliche Vorteil der Scheibe besteht darin, dass ich die Lizenz prinzipiell auf einen anderen Account übertragen kann, falls meiner gelöscht wird. Nur - wenn es einen Grund gibt, dass mein Account gelöscht wird, kann derselbe Grund natürlich auch zur Löschung jedes weiteren Accounts führen.

Etwas anderes ist es, wenn ich im Filmbereich für einen Film faktisch eine Streaminglizenz gekauft habe und der Anbieter diese später einfach entfernt, weil er selber gar keine Lizenz für den Film mehr hat. Und anders als bei den Konsolenspielen kann ich hier nicht vorher mir den Film als mp4 herunterladen und offline verwenden. Dann ist weg wirklich weg, insofern wäre "mieten" da der bessere Terminus.

Und es ist nochmal etwas völlig anderes, wenn ich die Lizenz für ein Spiel erworben habe und dieses Spiel grundsätzlich auch offline mit der Konsole benutzbar wäre - mir aber gar nichts bringt, weil dieses spezielle Spiel eine permanente Onlineverbindung erfordert. Das Kritische daran ist dann auch eher, dass immer mehr Spiele auf einmal "always online" sein müssen, obwohl das zugrundeliegende Spiel das gar nicht benötigen würde.

Und ja, ich vermisse durchaus auch die Zeiten, wo man Spiele einfach so von der Scheibe installieren und dann ohne Scheibe spielen konnte. Ohne Benutzerkonto, ohne Launcheranbindung, ohne DRM und ohne Onlinezwang. Als ich mir die XBox gekauft hatte, wollte ich dort eigentlich nur noch Offline-Spiele haben, deren Server nie abgestellt werden könnten. Ich musste allerdings feststellen, dass man sich dann derart einschränken müsste, dass einem viele unterhaltsame Spielerlebnisse entgangen wären - und soviel war mir mein selbstauferlegtes Dogma dann doch nicht wert.

 

[Joe]

Xbox stellt die richtige Frage. Eine Antwort von mir wäre der Schwachsinn mit zwei unterschiedlichen Konsolen, bei der die eine die andere ein wenig ausbremst, die Series X wird nie ihr volles Potential entfalten können, schon gar nicht mit exklusiven Spielen.

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[Khorny]

Ich kann die Spiele bei XBox, PS oder Steam nicht ohne den dazugehörigen Account nutzen.

Das stimmt so nicht. Du kannst sowohl eine PS5, als auch eine Switch komplett ohne Registrierung und echten Account nutzen. Bei den neueren PS5 Modellen (Slim, Pro) kommt allerdings das Laufwerk mit seinem Check dazu, was dann einen Account erfordert. Wer aber eine Vanilla PS5 besitzt, kann damit, genau wie bei einer PS4 oder Switch seine gekauften Spiele jederzeit, auch ohne jemals das Internet zu verbinden nutzen.

Steam oder Xbox verfolgen da schon länger eine andere Philosophie, auf die Sony jetzt allmählich aufspringt. Bei Nintendo muss man abwarten, wie sie es bei der Switch 2 handhaben.

Sehr wohl kann man aber digital gekaufte Spiele auf einer Switch dann auch ohne Account nutzen. Zum Erwerb von Spielen im Shop selbst ist eben ein Account nötig, aber wenn ich dann auf einen anderen Benutzer gehe, sind die Spiele noch immer komplett kompatibel und spielbar.

 

[Pingu]

Wer aber eine Vanilla PS5 besitzt, kann damit, genau wie bei einer PS4 oder Switch seine gekauften Spiele jederzeit, auch ohne jemals das Internet zu verbinden nutzen.

Theoretisch ja, aber wie viele Spiele sind praktisch ohne Patches wirklich nutzbar?

 

[Khorny]

Theoretisch ja, aber wie viele Spiele sind praktisch ohne Patches wirklich nutzbar?

So schlimm ist das Ausmaß jetzt auch wieder nicht, wenn man nicht ausschließlich AAA(A) Spiele kauft.

Natürlich fallen einige Spiele dann aber weg, keine Frage.

 

[Pingu]

Das ist richtig. Und wenn man First Party spielt dürfte es auch geringer ins Gewicht fallen.

 

[Khorny]

Ja, ich glaub bei Nintendo war man abseits von Zeit der Verheerung relativ gut dabei, und bei Sony wahrscheinlich genau so.

Bei Microsoft wäre es glaub bisschen anders. Dort sind auf den Discs grundsätzlich immer One Fassungen, und selbst diese in den meisten Fällen unvollständig. (Halo, Forza etc.) Aber bei der Xbox sind die Discs auch quasi nur eine Lizenz, in einem lizenzierten Ökosystem, welches man ohne Microsoft Account und Onlineverbindung gar nicht erst in Betrieb nehmen kann.

Xbox stellt die richtige Frage. Eine Antwort von mir wäre der Schwachsinn mit zwei unterschiedlichen Konsolen, bei der die eine die andere ein wenig ausbremst, die Series X wird nie ihr volles Potential entfalten können, schon gar nicht mit exklusiven Spielen.

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Ich glaube zwei Konsolen war immer nur ein Alibi. Pro Konsolen und PC waren auch nichts anderes.

Vielmehr dürfte es bei Microsoft an der Beziehungspflege scheitern. Darin war Sony immer sehr aktiv, während ja erst kürzlich hier die Geschichte bekannt wurde, wo ein Studio mehrere Monate um Support von Microsoft bemüht war, und erst durch Medienberichte darüber etwas passiert ist - und dies auch nur weil Phil Spencer selbst über einen Artikel gestolpert ist. Ich weiß daher auch gar nicht, ob man über die von Dir verlinkte Meldung lachen oder weinen sollte...